Aktuell dominieren Risiken sowohl die politische Landschaft Europas als auch die Stabilität des Gros der mittelständischen, deutschen Unternehmen. Im Vergleich zur sogenannten Finanz- und Wirtschaftskrise 2007/2008 stellt sich die aktuelle Situation ungleich brisanter dar. Die sogenannte Finanz- und Wirtschaftskrise stellte seinerzeit eine Sektorenkrise im Subprime-Kreditmarkt dar und wirkte nur indirekt aufgrund des Vertrauensverlustes in die Stabilität des Geldmarktes und der Geldpolitik auf das Gros der Marktteilnehmer. Dementsprechend konnte den Krisenursachen in konzertierten Handlungen von Notenbanken und Politik begegnet werden. In den USA wurden seinerzeit die zwei weltgrößten Hypothekenfinanzierer (Fannie Mae und Freddie Mac) sowie der weltgrößte Versicherungskonzern (AIG) teilverstaatlicht, in Deutschland betraf es eingangs die HRE.
Die aktuell zu beobachtenden Krisenursachen treten sektorübergreifend auf und treffen das Gros der Marktteilnehmer. Enumerativ sind zu benennen:
- Engpässe im Materialbezug und der Transportkapazitäten schwächen die deutsche Konjunktur bereits seit dem zweiten Quartal 2021 zunehmend
- Der stärkste Anstieg der Erzeugerpreise seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland und die damit einhergehende Inflation gefährden das Wirtschaftswachstum, im Winterhalbjahr 2022/23 erwarten wir den Eintritt Deutschlands in eine länger anhaltende Rezession.
- Die Auswirkungen der Abkehr von der Null-Zins-Politik erscheint zwangsläufig, stellt aber vor dem Hintergrund der Verschuldung der europäischen Südländer und den bereits im Vorfeld weiterstgehend ausgeschöpften Maßnahmen der EZB ein latentes Risiko sowohl für die wirtschaftliche als und auch vor allem die politische Entwicklung des Euroraums und der Bundesrepublik Deutschland dar.
- Ebenso stellt der Umgang der VR China mit der Covid-19-Pandemie (Null-Toleranz-Politik) ein latentes Risiko für die Weltwirtschaft und darüber die Konjunktur in der Bundesrepublik Deutschland dar.
- Der Russland-Ukraine-Krieg schlug sich in einer außerordentlichen Erhöhung insbesondere der energieintensiven Rohstoffe sowie dauerhaft gestiegenen Preisen für alle Energieträger nieder. Ob und wie lange der Versuch der Weitergabe der Preiserhöhungen für Vormaterialien und Energieträger an die Endkunden dauerhaft gelingt, bleibt abzuwarten.
- Es besteht die Gefahr von Engpässen und/oder partiellen Entkopplungen von Teilen der Verbraucher vom Erdgasnetz insbesondere im Winterhalbjahr 2022/23.
- Die militärischen, politischen und wirtschaftlichen Folgen des weiter eskalierenden Kriegs in der Ukraine sind derzeit nicht absehbar, es besteht die Gefahr der weiteren Verstärkung von Teilen der vorgenannten Krisenursachen.
Im Rahmen der Früherkennung und im möglichen Umfang der Einleitung von Gegenmaßnahmen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Sprechen Sie uns an.
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